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Rückblick Millers
Datum: 20.07.2012
Die erste Hälfte der Saison 2012 liegt nun hinter den Akteuren der Minden Millers; sogar mehr als das, da mit dem Spiel in Bochum bereits von 12 zu absolvierenden Begegnungen 7 gespielt wurden. Im Gegensatz zu den Maniacs hatten die männlichen Spieler des Vereins bei ihren Partien stets Glück mit den Wetterbedingungen – keine Begegnung musste bislang abgesagt oder verschoben werden.

Doch gehen wir zurück ins Frühjahr: Nach den üblichen Arbeiten am Platz und Umfeld im heimischen Millers Park, stand das beinahe schon obligatorische Vorbereitungsspiel gegen die zwei Klassen höher wirkenden Bünde Berserker an, welches nach einem halben Jahr Wettkampfpause und Hallentraining das Gefühl für unsere geliebte Sportart wieder herstellen sollte, einigen etablierten Spielern die Möglichkeit geben sollte auch mal die wichtige Position des Pitchers (Werfer) einzunehmen und neuen Namen und Gesichtern überhaupt die Spielweise auf dem Feld der Träume kennenzulernen, bzw. mit neuen Teamkameraden zu agieren.

Neben dem Integrieren und Verbessern von neuen Mitspielern, galt es auch Akteure zu ersetzen, die nicht mehr zur Verfügung standen. Zu diesem Zeitpunkt, also noch vor Saisonbeginn, gab es als Zielsetzung lediglich mehr Siege als im Vorjahr zu erringen. Im Rückblick auf 7 Siege bei 5 Niederlagen muss man die Gegner en datail betrachten:
Lippstadt hat keine 2.Mannschaft mehr gemeldet und konzentriert sich auf ein Team in der Landesliga, Dortmund hat die Bezirksliga 2011 als Aufsteiger verlassen und Marl Sly Dogs II hat sich arg dezimiert, indem ein Großteil des Teams mit den Marl Miners eine neue Mannschaft gegründet hat.

Unterm Strich bleibt also, dass die BZL OWL 2012 nicht so stark ist, wie sie das Jahr zuvor war. Zwar ist mit den Münster Cardinals als Absteiger aus der Landesliga ein vermeintlich harter Gegner hinzu gekommen, aber dort fehlt es an Konstanz und an starken Pitchern. Bochum, im Vorjahr noch ein Gegner auf Augenhöhe, musste sich zu Saisonbeginn erst neu einspielen und kam dezimiert nach Minden. Das zweite Team der Verl Yaks trat in Minden lässig und unkonzentriert auf und scheiterte an der eigenen Arroganz. Nach dem gelungenen Start von drei Siegen in Marl (12:4), daheim gegen Bochum (11:0) und Verl (15:5) kam mit dem erfolgreichen Pfingstturnier eine Art Trainingslager, das von vielen als solches unterschätzt wird. Spieler, die sonst nicht viel zum Einsatz kommen, hatten hier die Gelegenheit, ein Spiel nach dem anderen zu absolvieren, und das auf unterschiedlichsten Positionen. Zudem wird man mit zahlreichen unterschiedlichen Pitchern konfrontiert, was man im Schlagkäfig mit Ballmaschine nur bedingt simulieren kann. In Folge dessen bekamen dies die Münster Cardinals heftig zu spüren, als sie Anfang Juni im Millers Park mit einer 1:14 Niederlage unter die Räder gerieten.

An dieser Stelle muss fairer weise erwähnt werden, dass die Millers, das Pfingstturnier mitgerechnet, an vier Wochenenden in Folge Heimrecht hatten, also quasi jeden Grashalm kannten, bevor es zu den beiden vermeintlich leichtesten Aufgaben ging: Auf ungewohntem Terrain in Marl, auf einem umfunktionierten Fußballplatz, profitierte man nicht nur von eigener Schlagstärke, sondern auch von des Gegners Schwächen und setzte mit dem vierten frühzeitigen Sieg von 16:3 (ab dem 5.Spielabschnitt (Inning) greift bei 10 oder mehr Punkten Unterschied die sogen. 10-run-rule) die Erfolgsserie fort. Das folgende Heimspiel gegen den Tabellenletzten Rheine endete ebenfalls frühzeitig mit 12:2, so dass eine makellose Bilanz von 6 Siegen bei 0 Niederlagen zu Buche stand. Die Werler Wölfe hatten kurzfristig vor Saisonbeginn ihre Mannschaft zurück gezogen, so dass allen anderen Teams jeweils 2 Siege kampflos zugesprochen wurden. Dies erklärt den aktuellen Stand von 9:0 in der Tabelle.

Bei einer derartigen Dominanz der Liga fragt man sich natürlich, worin die Gründe liegen, womit wir nahtlos zum Betrachten des Kaders übergehen:

Die Minden Millers haben, wie mittlerweile nahezu jedes Jahr, auch wieder einige wichtige Abgänge, bzw. Ausfälle zu verkraften: Christopher Klinke, Stammspieler als First Basemann, ging aus beruflichen Gründen, bzw. zum Studium nach Gießen, spielt dort nun für die Busters. Ronny Rohde, langjähriger Präsident und Pitcher, bzw. Catcher, hat aus privaten Gründen seine Karriere beendet; hilft nur noch in Notsituation aus (siehe Spielbericht Millers vs Münster vom 04.06.2012). Michaels Seils, längjähriger Coach und mehrfacher MVP, auf jeder Position einsetzbar, absolvierte in gewohnt souveräner und erfolgreicher Art und Weise noch die ersten drei Saisonspiele und das Pfingstturnier, bevor er sich nach vielen Jahren auf dem Baseballfeld nun verstärkt Familie und Beruf widmen wird. Mathias Grzonka, Centerfielder und mehrfach Spieler des Jahres auf dieser Position, zog sich eine üble Knieverletzung zu, die ihn nach einer Operation mehrere Monate außer Gefecht setzte.
Diese Beispiele sind exemplarisch der Grund, weshalb man vor zwei Jahren auf den Aufstieg in die Landesliga verzichtete. Zwei oder drei Stammspieler lassen sich nicht so einfach ersetzen, wenn der Gesamtkader gerade einmal 15 Leute umfasst, womit wir zurück auf den aktuellen Kader kommen:

Achim Vorkamp, mittlerweile 39 Jahre alt und mit beinahe schon chronischen Knieproblemen ausgestattet, konzentriert sich auf seine Stärke, das Pitchen. In seiner evtl. letzten Saison möchte er noch einmal die Auszeichnung Bester Pitcher erringen, ordnet aber seinen persönlichen Erfolg stets dem Erfolg des Teams unter; kann auch als First oder Third Basemann eingesetzt werden.

Semjon Schmoller, dreifacher MVP, ist als fehlerfreier Catcher eine tragende Säule im Kader. Als stärkster Schlagmann und Coach bringt er sein Team mit seiner ruhigen, dennoch souveränen Art einen großen Schritt nach vorne. Er ist zudem als Schiedsrichter für den Verein unterwegs und hat sich ein umfassendes Wissen in Sachen Baseball zugelegt.

Felix Bauch, Fleißigster in Sachen Trainingsbeteiligung, ist sehr variabel einsetzbar, entweder als First Basemann, Second Basemann oder im Outfield, wobei er immer wieder mal mit gewaltigen und präzisen Würfen selbst seine Teamgefährten überrascht.

Thomas Rohlfing, Routinier und Umpire (Schiedsrichter), hat die Position des Second Basemann verinnerlicht und spielt dort erfolgreich seine ganze Erfahrung aus, die ihm auch am Schlag zu Gute kommt. Trotz seines Alters (Mitte 40) ist – erfreulicherweise - kein Ende in Sicht.

Dennis Hasfeld, Coach und Manager, ist eine weitere wichtige Stütze der Mannschaft, weil er primär als Short Stop, aber auch als Catcher, generell als Infielder und, ganz wichtig, als Pitcher einsetzbar ist, quasi immer dort, wo eine Lücke entstehen sollte. Seit dieser Saison auch als Umpire für den Verein unterwegs.

Louis Stockmann, jüngstes Teammitglied, ist seit Beginn der Saison als Third Basemann etabliert und erzielt im Angriff Punkt um Punkt. Er hat seine Schüchternheit des Vorjahres abgelegt und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken.

Ramon Reschke, Kassenwart des Vereins, hat die Rolle von M.Grzonka im Outfield übernommen und besticht in der Verteidigung durch seine Übersicht. Seine Schnelligkeit kommt ihm zudem als schlagstarker Angreifer auch in der Offensive zu Gute.

Stefan Richter spielt seine erste richtige Saison, u.zw. vornehmlich als Short Stop, wo er seine Übersicht und Beweglichkeit, gepaart mit einen zackigen und genauen Wurf, einsetzen kann. Durch das Pfingstturnier am Schlag stark verbessert, nimmt er eine wichtige Stellung in jeder Line-Up (Aufstellung) ein. Wird behutsam als Pitcher aufgebaut.

Johann Janzen, Platzwart und Mädchen für alles im Millers Park, steht die Begeisterung für die Sportart Baseball in jedem Moment, den er auf dem Feld steht, ins Gesicht geschrieben. Durch fleißige Trainingsarbeit ist er im Infield und Outfield flexibel einsetzbar; mit einem ordentlichen Wurf ausgestattet.

Andreas Fischer stieß im letzten Jahr zu den Minden Millers und bestach dort auf Anhieb durch seinen harten und exakten Wurf. Am Schlag stark verbessert und durch seine Schnelligkeit ist er als Lefti eine Bereicherung für jede Line-Up.

Heinrich Janzen begann ebenfalls wie sein Bruder Johann in 2011 mit dem Baseball und war von Beginn an mit Herz und Seele bei der Sache. Leider derzeit aus privaten Gründen nicht im Kader. Analog hierzu Outfielder Patrick Barbi – zu Beginn der Saison noch regelmäßig dabei; derzeit aus privaten Gründen nicht am Start.

Dario Ehrhardt, Neuzugang von den Bückeburg Buccaniers, erkämpfte sich auf Anhieb einen Stammplatz im Outfield. Das Vertrauen der Coaches dankt er durch gutes Auge und sicheres Stellungsspiel, die wichtige Aus beim Gegner bedeuten. Am Schlag positiv aggressiv und durch seine umgängliche Art eine Bereicherung des Teams.

Wolfgang Laabs, neben T.Rohlfing zweiter Senior des Teams, ist durch seine erfahrene und ruhige Spielweise eine Verstärkung der Mannschaft, zudem er am Schlag stets für wichtige Aktionen gut ist; leider aus privaten, bzw. beruflichen Gründen nicht immer dabei.

Mit Valentin Ekrot, Vitali Lamert und Jens Lüdemann stehen bereits drei Newcomer in den Startlöchern, die hoffentlich die nötige Portion Willen und Durchhaltevermögen mitbringen, um den Sprung ins Team zu schaffen.

Abschließend bleibt noch der Ausblick auf die zweite Saisonhälfte: Nach dem jüngsten Sieg in Bochum stehen nun ca. 6 Wochen Sommerpause an, in denen bei dem einen oder anderen ein wenig Urlaub und Regeneration ansteht, insgesamt aber wird im Training weiterhin die benötigte Routine in der Verteidigung geübt, aber auch das Schlagtraining wird nicht zu kurz kommen. Am 18.08.2012 steht mit dem Auswärtsspiel in Verl, bei den Yaks II, eine sehr schwere Aufgabe an. Sollte dies Spiel ebenfalls gewonnen werden, ist den Minden Millers die diesjährige Meisterschaft in der Bezirksliga OWL wohl nicht mehr zu nehmen. Ob dann die Möglichkeit des Aufstiegs in die Landesliga II für 2013 wahrgenommen werden wird, hängt sehr davon ab, wie viele Abgänge nach dieser Saison anstehen werden und wie die Neuzugänge sich bis dahin etabliert haben werden…

AV#9